Geschichte der RFID-Technik – einfach erklärt

17. September 2025 · Einfach erklärt, Grundlagen, RFID

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Summary: Geschichte der RFID-Technik einfach erklärt – von IFF im Zweiten Weltkrieg bis RAIN RFID heute: 1) Wir zeigen die wichtigsten Etappen. 2) Wir erklären kurz, warum der Standard EPC Gen2 so wichtig ist. 3) Wir geben Tipps für erfolgreiche Projekte – mit Praxisbeispielen und weiterführenden Quellen.[1][2]

Kurzüberblick

  • Vorteile: Sehr genaue Bestände, schnelles Buchen am Tor, kein Sichtkontakt nötig, viele Tags gleichzeitig lesbar.[3]
  • Herausforderungen: Passende Tags auswählen, Antennen clever platzieren, IT sauber anbinden, Datenschutz beachten.
  • Trends: RAIN RFID (UHF), UHF+NFC in einem Label, flexible/gedruckte Antennen, Sensortags, Edge-Analytics, 5G/6G.[4]
Geschichte der RFID-Technik einfach erklärt: Zeitstrahl von IFF bis RAIN RFID
Die wichtigsten Stationen – übersichtlich im Zeitstrahl.

Die Anfänge: IFF und erste Patente

Im Krieg brauchte man eine sichere Erkennung: Freund oder Feind? Dafür entstanden IFF-Systeme. Ein Flugzeug sendet ein Signal. Eine Station antwortet. So erkennt man: „Das ist unser Flugzeug.“ Dieses Prinzip ist die Basis von RFID.[1]

Später folgten Patente für zivile Zwecke: Maut, Zugang, Tierkennzeichnung. Die Technik wurde kleiner und günstiger.

Vom Barcode zu RFID

Barcodes sind günstig. Aber: Sie brauchen Sichtkontakt. Und es geht meist nur ein Objekt auf einmal. RFID löst diese Grenzen. Lesung ohne Sichtkontakt. Mehrere Objekte gleichzeitig. Daten können im Tag gespeichert werden.

In den 1990ern testeten Firmen RFID in Bibliotheken, an Fahrzeugen und in Lagern. So entstand Wissen für große Projekte.

Warum EPC Gen2 so wichtig ist

Der große Schritt kam mit dem EPC (Electronic Product Code). Ziel: Jedes Produkt bekommt eine eindeutige Nummer. Firmen weltweit nutzen ein gemeinsames „Alphabet“. Daraus entstand der UHF-Standard EPC Gen2. Heute ist er als ISO/IEC 18000‑63 normiert. Ergebnis: Hersteller von Tags, Lesern und Software sind kompatibel. Unternehmen können global skalieren.[2]

Zusätzlich entstanden Datenmodelle wie SGTIN‑96 und Dienste wie EPCIS. Das macht Austausch von Ereignisdaten (Versand, Wareneingang, Verkauf) viel einfacher.

Geschichte der RFID-Technik einfach erklärt: EPC Gen2 Lesetor in der Logistik
UHF‑RFID am Tor: Paletten werden automatisch erfasst.

Große Rollouts in Handel & Industrie

Ab Mitte der 2000er kamen große Projekte. Handel: bessere Bestände, schnellere Inventur, weniger Out-of-Stock. Fashion: UHF‑Inlays in Etiketten – vom Werk bis in die Filiale. Industrie: Bauteile, Werkzeuge, Transport-Behälter bekommen Tags. Pharma & Food: Sensor-Tags überwachen die Kühlkette.

Wichtige Erfolgsfaktoren: gute Standortanalyse, passende Tags (z. B. On‑Metal), richtiges Antennen-Setup (Gate, Tunnel, Decke), saubere Middleware (z. B. EPCIS). Anbieter wie Checkpoint Systems liefern komplette Bausteine für Rollouts.[5]

So integrieren Unternehmen RFID

Technik allein reicht nicht. Prozesse müssen passen. Unternehmen definieren Read Points (Wareneingang, Umlagerung, Kasse). Sie legen Ereignisse fest (Commission, Ship, Receive, Sale). Sie prüfen die Qualität (Read‑Rate, False Positives). Und sie binden RFID an ERP/WMS/POS an.

Best Practice: mit einem Pilot starten. Klare KPIs. Tests mit Metall, Flüssigkeiten, Stapelhöhen. Reader-Profile zentral verwalten. Sichere Netze. Monitoring und Alarme. So wächst ein Pilot zu einem stabilen Rollout.

RFID 4.0: Sensoren, IoT, Nachhaltigkeit

Heute verbinden Firmen RFID mit Sensorik und Cloud. Dual‑Frequency‑Labels (UHF+NFC) verknüpfen Prozessdaten mit Smartphone-Anwendungen. Sensortags messen Temperatur, Feuchte oder Schock. Es gibt gedruckte Antennen und recycelbare Materialien. Energy Harvesting hilft bei Energieversorgung. Edge-Analytics und KI werten Daten in Echtzeit aus.

Geschichte der RFID-Technik einfach erklärt: IoT und Sensortags im Lifecycle
RFID 4.0: Mehr Sichtbarkeit über den gesamten Lebenszyklus.

RAIN RFID wächst stark. Milliarden neue Tags pro Jahr. Fashion setzt auf Serialisierung je Einzelteil. Industrie treibt Track-&-Trace. Projekte rechnen sich über Zeitersparnis bei Inventur, weniger Schwund und bessere Datenqualität.[4]

Ausblick: Mehr Intelligenz am Lesepunkt, KI für Muster, 5G/6G für stabile Netze, nachhaltige Materialien als Standard.

FAQ – Häufige Fragen

1) Welche Frequenzen gibt es?
LF, HF, UHF. LF für kurze Distanzen und Metallumgebungen. HF für Karten und NFC. UHF für Logistik und Retail.[3]
2) Barcode oder RFID?
Barcode ist günstig, braucht Sichtkontakt und liest ein Teil. RFID ist teurer, liest mehrere Teile ohne Sichtkontakt und speichert Daten im Tag.
3) Welche Standards sind wichtig?
EPC Gen2 (UHF) und ISO/IEC 18000‑63. Dazu SGTIN‑96 und EPCIS für den Datenaustausch.[2]
4) Wie starte ich ein Projekt?
Mit einem Pilot. KPIs definieren. Tags und Antennen testen. Middleware planen. Rollout vorbereiten. Partner mit Erfahrung wählen.[5]
5) Funktioniert RFID bei Metall oder Flüssigkeit?
Ja. Mit On‑Metal‑Tags, Abstandshaltern und gut abgestimmten Antennen. Tests sind Pflicht.

Quellennachweis

  1. IFF und frühe Anwendungen: Wikipedia – Identification Friend or Foe.
  2. EPC / Gen2 / ISO: GS1 – EPC/RFID Standards.
  3. RFID-Grundlagen: Wikipedia – RFID.
  4. RAIN RFID: RAIN RFID – About.
  5. Praxis & Use Cases: Checkpoint Systems – RFID Solutions.




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